WORKSHOP: Papierschöpfen

Workshop-Feeling für Zuhause: Papier schöpfen aus alten Kartons, Blüten & Farben der Natur

Altpapier als Schatz statt Müll? Ja, bitte! Beim Papier-Schöpfen verwandeln wir altes Verpackungsmaterial, welkes Blattwerk und wilde Blüten in kleine Kunstwerke – und das Ganze fühlt sich ein bisschen an wie zaubern mit den Händen.

In unserem Workshop ging’s um genau das: aus altem Karton und Naturmaterialien neues, individuelles Papier herzustellen – mit Struktur, Seele und einem Hauch Poesie.

Hier kommt die Anleitung, falls du’s selbst ausprobieren willst:

Was du brauchst:

  • alte Kartons oder unbedrucktes Recyclingpapier (in kleine Stücke gerissen)
  • Wasser
  • Pürierstab oder Mixer
  • eine flache Wanne oder Schüssel
  • ein Schöpfrahmen (geht auch DIY mit zwei Bilderrahmen + Fliegengitter)
  • Baumwolltücher, altes Leintuch oder Filz zum Trocknen
  • Blütenblätter, Gräser, Blätter, natürliche Pigmente oder Gewürze (z. B. Kurkuma, Rote-Bete-Pulver)

Schritt für Schritt zum selbst geschöpften Papier:

1. Einweichen & mixen
Zuerst weichst du die Papierschnipsel in warmem Wasser für ein paar Stunden (oder über Nacht) ein. Dann kommt der Pürierstab oder Mixer zum Einsatz – so entsteht ein gleichmäßiger Papierbrei aka „Pulpe“.
Tipp: Je länger du mixt, desto feiner das Papier. Für mehr Charakter ruhig ein bisschen gröber lassen.

2. Farbe und Natur reinmischen
Jetzt wird’s kreativ: Rühr Blüten, getrocknete Blätter oder Farbpulver direkt in die Pulpe. Du kannst auch zwei Portionen machen – eine bunter, eine schlichter – und experimentieren, was passiert, wenn sich die Schichten mischen.

3. Schöpfen mit dem Rahmen
Tauche den Rahmen komplett in die Wanne mit der Pulpe. Heb ihn langsam heraus, sodass sich eine gleichmäßige Schicht auf dem Gitter absetzt. Lass das Wasser gut abtropfen. Du kannst mit den Fingern noch Blüten oder Strukturen einarbeiten.

4. Pressen & Trocknen
Stürze das feuchte Papier vorsichtig auf ein Tuch oder Filz. Leg ein weiteres Tuch oben drauf und presse es leicht an (z. B. mit einem Buch oder Nudelholz). Dann trockenlegen – am besten an einem warmen, luftigen Ort. Je nach Dicke dauert’s 1–2 Tage.

Bonus-Tipp:

Wenn du dein Papier extra glatt willst, kannst du es am Ende vorsichtig mit dem Bügeleisen (auf niedriger Stufe) nachglätten – aber ehrlich: Die Ecken, Risse und Strukturen erzählen die bessere Geschichte.

Fazit:

Papier schöpfen ist meditativ, nachhaltig und kreativ in einem. Es zeigt uns, dass aus Altem immer wieder etwas Neues entstehen kann – ganz ohne Schnickschnack. Und mal ehrlich: Gibt’s was Schöneres, als auf selbstgeschöpftem Papier einen Brief zu schreiben, ein Etikett für die nächste Marmelade zu basteln oder neue Kunstwerke zu erschaffen?

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