Ein Feld in der Mitte von vielen, da kommt die Frage auf: Wie können wir unsere Pflanzen mit Wasser versorgen, wenn der Regen einmal für längere Zeit ausbleibt?

Vorneweg möchten wir sagen, dass man übermäßiges “Gießen-müssen” vermeiden kann, in dem die Pflanzen ordentlich gemulcht werden. Das bedeutet, dass Heu, Stroh, Schafwolle oder andere organische Stoffe um die Pflanzen drapiert werden, um so die Verdunstung des Wassers zu minimieren. Gleichzeitig kann das Regenwasser durch die durchlässigen Materialien in die Erde sickern und somit zu einer gleichmäßigen Bewässerung beitragen. Mulchen kann uns die Gieß-Aufgabe also erheblich erleichtern, da manche Pflanzen dann nur mehr bei der Aussaat und in der Anfangsphase oder bei langanhaltender Trockenheit und Hitze Wasser benötigen. Mulchen freut also nicht nur das Gemüse, sondern auch Gärtner und Gärtnerinnen, denn wer will schon alle Tage Gießkannenweise Wasser ausbringen? Wir jedenfalls lieber nicht.

Es bleibt aber dennoch die Frage: Was tun wir bei gefühlt endlos trockenen Sommern? Logisch, wir könnten alle selbst dafür sorgen, dass wir mit Gießkannen und Behältern Wasser zum Feld bringen oder hin- und wider eine Schlauch-Autobahn zum nächstgelegenen Bauernhof legen und von dort Wasser für unsere Regentonnen holen (worauf wir in ganz dürren Zeiten auch trotzdem zurückkommen müssen, oder besser gesagt, dürfen – danke dafür!). Das schien uns aber sehr aufwendig und somit haben wir uns überlegt mit einem sogenannten Flugdach Regenwasser zu sammeln und das in Regentonnen zu speichern – sozusagen für den Fall der Fälle. Wir haben den Axamer Bürgermeister Thomas Suitner kontaktiert und gefragt, ob wir ein solches Flugdach aufstellen dürfen und wenn ja, wie groß es sein darf. Mit seiner Zustimmung haben wir inzwischen ein ca. 15 Quadratmeter großen Unterstand gebaut, der nicht nur dazu dient, Regenwasser zu sammeln, sondern auch unsere Gartengeräte im Trockenen zu halten. Außerdem können wir die Südseite nutzen, um Pflanzen mit höherem Sonnen- und Rankbedarf zu pflanzen, wie zum Beispiel Weintrauben. Das ist also quasi eine win-win-win Situation, was kann es Besseres geben? 😉

Hier findet ihr unsere Materialliste zum Nachbauen und eine Konstruktionsskizze sowie die Bilder vom Flugdach selbst.

Materialliste Flugdach (ca. 3x5m):

  • Einschlagbodenhülsen
  • Kantholz (Fichte)
  • Wellblech
  • Schrauben
  • Winkel und Holzverbinder
  • Holzschutzlasur für Außenbereich
  • Dachrinne
  • Fallrohr

Werkzeug:

  • Akkuschrauber mit passendem Bit
  • Säge / Kappsäge / Kettensäge
  • Richtschnur
  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Schraubzwinge
  • Pinsel
  • Leiter

Anleitung:

  1. Feld mit Richtschnur abstecken.
  2. Bodenhülsen in die Erde schlagen.
  3. Pfosten für die Dachkonstruktion aus Holz einsetzen, Abstände ggf. messen und korrigieren, dann fixieren.
  4. Zuerst hintere, dann vordere Pfette fixieren: Bohrlöcher bohren und Holzschrauben fixieren, dann Kopfbänder zum Aussteifen der Konstruktion montieren (Dreiecke sind steif und können sich nicht verschieben). Ggf. Gefälle beachten.
  5. Sparren der Dachkonstruktion montieren (ggf. mit Stechbeitel ausklinken).
  6. Dachlatten auf Sparren befestigen.
  7. Holzschutz auftragen.
  8. Dach decken, dabei unten beginnen und die Wellbleche ausreichend überlappen lassen.
  9. Dachrinne, Ablaufstutzen und Fallrohr montieren, auch hier auf Gefälle achten.
  10. Regentonne aufstellen.
  11. Optional: Wir haben aus Holz noch Haken montiert, um unsere Geräte aufzuhängen.
  12. Otoinal 2: Natürlich darf auch eine Schaukel nicht fehlen – die Konstruktion hat also den Test bestanden.